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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 554

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
554 Mittlere Geschichte. Christen erbeutet hatte, errichtete 'er eine regelmäßige Schaar von zwölf tausend Mann. Er wollte und ord- nete, Laß sie nichtö als die Waffen kennen und lieben, und nur ihm und dem Kriege dienen sollten. Von ihm bekamen sie Brot, Kleidung, Sold und reiche Belohnun- gen; er gab ihnen ihre bestimmte Wohnung, und verbot ihnen zu heirathen. Man nannte sie Ja n itsch aren (Ieni- tschery, die neuen Soldaten). In den Abendländern wa- ren keine solche Anstalten; desto furchtbarer waren die Ianitscharen. Bajazet I. (1389 - 1403), mit Recht wegen sei- ner schnellen Eroberungen der Blitz genannt, beniächtig- te sich eines großen Theileö von Servien, und machte den Beherrscher dieses Landes zinsbar. Auch wurde er durch sein Waffenglück Herr der Bulgarei. Wider ihn zogen gegen hundert tausend Mann aus Ungarn, Deutschland und Frankreich unter Sigmund, dem Könige von Ungarn, und andern kriegslustigen Helden des Abendlandes. Er aber gewann (26. September 1396) bei Nicopolis den glorreichsten Sieg über sie. Selbst Conflantinopel harte er vielleicht erobert, wäre er nicht in der Schlacht bei Ancyra ( 1402) der Gefangene Timurs geworden. Aus Veranlassung seiner Gefangenschaft ward der os- manische Staat bis 1413 durch Thronstreitigkeiten zer- rüttet. Aber Mnhammed I. (1413-1421), der vierte Sohn Bajazets I., stellte die Ruhe und Ordnung wieder her, machte die Wallachpi zinsbar, und führte fast immer Kriege in Europa, wo die Osmanen (1415) bis Salz- burg und in Baiern vordrangen. -Murad Ii. (142! - 1451) führte den osmanischen Scepter mit der Geschicklichkeit eines großen Selbstherr- schers, und legte ihn zweimal mit der Mäßigung eines Weisen nieder. Bei Varna schlug er (Nov. 1444) das un- ter Wladislav, Könige von Ungarn und Polen, vereinig- te christliche Heer, welches den -furchtbaren Fortschritten der osmanischen Waffen Einhalt thun sollte. Doch verhinderte ihn der tapfere Johann von Huni ad, der oberste Feldherr der Ungarn, in Ungarn einzudrin- Keu. Auch vermochte er es nicht, den albanischen Für-

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 559

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 559 die Errichtung der Universität zu Fünfkirchen (1362) selbst für die Wissenschaften. Nach dem Tode dieses großen Königs aber verschlim- merte sich Ungarns öffentlicher Zustand wieder für meh- rere Iahrzehenve. Die Negierungen Maria's (1362 - 1385), der ältesten Tochter Ludwigs, Carls des Kleinen von Neapel (1365 - 1386), Sigmunds (1387 - 1437), der seit 1411 römischer Kaiser und seit 1419 auch König von Böhmen war, Elisabeths (1457 - 1445), der Tochter Sigmunds, und ihres Gemahls Albrechts von Österreich ( 1436 - 1439), Wladis- lavs V. (1445 - 1444), der seit 1454 König von Po- len war, und Wladislavö Vi. (1453 - 1457), des Sohnes von Elisabeth und Albrecht von Österreich, wa- ren nur theils durch innere, verderbliche Unruhen, theils durch höchst unglückliche Kriege, besonders mit den Tür- ken , ausgezeichnet. Erst nachdem Matthias Corvinus (1458- 1490), dessen Vater Johann von Huniad gegen die Türken oft als Held gefochten, und dann wahrend der Mindersährigkeit Wladislavs Vi. sechs Jahre lang die Ne- gierung mit Würde geführt hatte, zum Könige gewählt worden war, wurde es besser in Ungarn. — Matthias, ein Fürst von hohem Verstände und seltener Kraft, stand dem Reiche, ob er wohl schon in seinem sechzehnten Lebensjahre zu dem Besitze desselben gelangt war, doch durch seine gan- ze zwei und dreißigjährige Negierung hindurch mit großem Ruhme vor. Nicht nur mit Österreich, Böhmen und Po- len führte er glückliche Kriege, sondern auch die Osma- nen vermochten nichts wider ihn. Bei vielen Kriegen war er aber auch zugleich unermüdbar thatig für das Gedeihen der Wissenschaften und für die Geistesbildung unter seinem Volke. Er errichtete zu Buda eine Univer- sität, und legre mit großem Aufwands eine Büchersamm- lnng an, für welche mehr als dreihundert Abschreiber in verschiedenen Landern von Europa, besonders in Italien, die Abschriften liefern mußten. Aber nicht nur Gelehrte, Künstler, Baumeister, Mahler und Buchdrucker, sondern auch Gärtner und Ackerbauverständige rief er aus ander»

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 560

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
560 Mittlere Geschichte. Ländern herbei, um die Bildung seines Volkes in jeder Hinsicht zu heben. Allein nach dem Tode dieses vortrefflichen Königs hatte Ungarn dasselbe Schicksal, wie nach dem Tode Ludwigs des Großen. W l a d i s l a v Vi!. (i4yo - 1516), Nachfolger des Matthias Corvinus und schon seit 1471 König von Böhmen, war ein Herrscher ohne Kraft und ohne Thätigkeit. Ehe auch nur eine Haupt- schlacht gewagt war, gab er (14q1) Wien und 'Alles, waö sein Vorgänger von Österreich, Steiermark, Karn- then und Krau: erobert hatte, zurück. Za, durch eben diesen Friedensvertrag, welcher solche Abtretungen bestä- tigte, wurden die Ungarn sogar verpflichtet, im Falle der männliche Stamm Wladislavs erlösche, einen männ- lichen Nachkommen Maximilians von Österreich zum Könige zu wählen. Zu dem Unglücke der auswärtigen Unternehmungen kamen überdieß noch große innere Zer- rüttungen. - Die letzten» dauerten auch unter L u d >v i g ll. (1516 - 1526), dem Sohne und Nachfolger Wla- dislavs Vii., fort, welcher in dem, für Ungarn aufs neue sehr verderblichen, Kampfe mit den Osmanen das Leben verlor. m. R u ß l a n 1. Ru ßland bis zuin Jahre 1236. Um 600 n. Ehr. »var Rußland im Norden und Osten von Finnen, i»n Westen von Elaven beivohnt. Allein gegen die Mitte des neunten Jahrhunderts rvanderten Wäringer (aus dem scandinavischen Norden, besonders aus Schweden) in Rußland ein, und stifteten hier (362) unter drei Brüdern, Rurik, Sine ns und Truivor am Nerva und Wolcho»v-Stron» drei kleine Staaten, un- ter Öskold und Dir aber den Staat zu Kie»v. Doch schon im Jahre 804 beerbte Rurik seine Brüder, verlegte seinen Herrscher-Sitz nach Nowgorod,

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 548

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
348 Mittlere Geschichte, um der» väterlichen Thron stritten, mehrere Jahre in Frie- de und Wohlstand. Nach Manuels Tode wurde der älteste seiner Söhne, Johannes Vi. (1424- 1448), als Kaiser der Griechen anerkannt. Unter ihm ward das Reick» durch Murad Ii. sehr geschwächt. Besonders eroberte dieser tapfere Sultan nach seinem Siege bei Varna (i444> außer Constanrinopel fast alles, was Johannes Vi. noch besaß, und machte diesen überdieß zinsbar. Endlich unter Constantiuus Xi. (1448-1453) gerieth durch Muhammed Ii. das byzantinische Reich vol- lends ganz in die Macht der Türken. Muhammed Ii. wünsch- te nichts sehnlicher, als Herr von Constantinopel zu werden. Constantinus Xi., jetzt der Erste der Griechen an Rang und Geist, suchte Hülfe; aber überall vergebens. Selbst von den mehr als hundert tausend Einwohnern, welche Con- stantinopel um diese Zeit zählte, waren kaum fünftausend bereit, ihren Kaiser und ihr Vaterland zu retten. Nach einer Belagerung von drei und fünfzig Tagen zog daher Muhammed Ii. (Ly. Mai 1453 ) als Sieger in die Hauptstadt des griechischen Reiches ein. Constantinus Xl. wollte das Ende seines Staates nicht überleben; muth- voll, die wenigen Tupfern anführend, die ihm getreu ge- blieben waren, warf er bei der Vertheidigung der Stadt den kaiserlichen Purpur von sich, focht mit edler Ver- zweiflung, und fand unerkannt, was sein Wunsch war, den Tod unter der Menge. Zwei tausend Christen wur- den in der ersten Hitze des Sieges niedergemacht; sechzig tausend soll das Loos der Sklaverei getroffen haben; Kir- chen und Klöster blieben von der allgemeinen Plünderung so wenig verschont, als Palläste und Hütten; die Bilder der Heiligen und die Crucistxe trat man mit Füßen, und einige Tage nach der Eroberung wurden viele vornehme Gefangene hingerichtet, weil ste, wie man sagte, eine Verschwörung gegen die Türken augesponnen hatten. Con- ftantinopel mußte von Asiaten und Europäern aufs neue bevölkert werden. Ganz Europa erschrack über diese gänz- liche Vernichtung des byzantinischen Kaiserthums.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 553

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Don 1096 bis 1517. 55'5 die Provinzen des Chalifats ein. Unter diesen Horden ward im eilften Jahrhunderte besonders der türkische Sramm der Seldschuken äußerst mächtig. Doch schon tm zwölften Jahrhunderte wurde daö große seldschukische Reich von Chowaresmiern, Kurden, Mongolen und Ds- manen zerstört. Der Stammvater dieser Dsmanen war, wie man erzählt, Dsrnan, einer von den eilf Emiren, die nach der mongolischen Zerstörung des seldschukischen Staates in Kleinasien neue Staaten errichtet haben, ein Sohn Ertogruls, von dem Stamme der oghnzischen Türkmanen. Dieser Dsman wurde der Stifter des osmanischen Reichs» L. Gründung und Ausbreitung der osmani- schen Macht (I2l)9 - I51y). Als am Ende des dreizehnten Jahrhunderts (1299> Aladin, der Sultan von Iconium, starb, vergrößerte Osman I. (1299 - 1326), der sich seit 1289 in Bi- thynien festgesetzt halte, seine Besitzungen durch Erobe- rungen in Kleinasien. Sein Sohn und Nachfolger Drchan (1326 - 15ö0) schlug seinen Herrscher-Sitz in Bursa auf; auch gewannen die Hsmanen bereits unter Hrchan durch die Einnahme von Gal lipoli (13 55) festen Fuß in Eu- ropa. Der byzantinische Staat war schon lange kraft- los und unbewacht, und kaum anderthalb Menschenalter vorher hatten die Mongolen in einem großen Theile Kleina- siens alles zerstört und zertrümmert-, was den Fortgang ei- ner erobernden Horde aufhalten konnte. Auch wirkte die Begeisterung der Dömanen für den Islam, welchem sie anhingen, mit Macht auf ihren Kampf mit den Christen. Murad I. (1360-1369) nahm (1360) Adrianopel und fast ganz Thracien weg, und breitete seine Waffen in Macedonien und Albanien aus. Vornehmlich aber erwarb er sich dadurch Ruhm, daß er die osmanische Macht durch die Bildung, welche er dem osmanischen Heere gab, höchst furchtbar machte. - Schon Orchan hat- te für ein treffliches Fußvolk gesorgt; Murad I. ging noch weiter. Aus schönen Jünglingen, welche er vom

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 652

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
652 Neuere Geschichte. als Johann von Zapocha im Jahre 1540 gestorben war, regierte Soliman weit den größten Theil von Niederungarn durch einen Statthalter, welcher in Buda seinen Sitz hatte. — Schon seit 1535 spann sich eine Verbindung zwischen Frankreich und der Pforte an. Im Jahre 1542 aber schloß Soliman mit Franz l. von Frankreich ein feierliches Bündniß gegen das Haus Österreich. Hierauf setzte er den Krieg gegen Ferdinand mit großem Eifer fort. Die Osmanen drangen (1544) nach Österreich, Mahren und Schle- sien , und schleppten ganze Schaaren von Menschen mit sich fort. Ferdinand sah sich (1546) gcnöthigt, dem Sultan nicht nur seine Eroberungen in Ungarn zu überlassen, sondern ihm auch eine jährliche Abga- be von drcißigtausend Dukaten zu versprechen. Diese Kriege, die französisch-italienischen und die Türkenkriege, trugen sehr viel zur Begründung eines nä- heren Vereins zwischen den europäischen Staaten bei. Man übte in denselben die Kunst des Unterhandelns, und schloß Bündnisse, welche, die Freiheit minder mäch- tiger Staaten gegen die Anmaßungen eines übermäch- tigen aufrecht zu erhalten, zum Theil zum Zwecke hatten. -—- Die Stärkung der Fürstenmacht in einzel- nen europäischen Staaten, besonders in Spanien und -Frankreich, hatte ein solches gemeinschaftliches Wir- ken vornehmlich möglich geinacht; unter den äußern Hülfsmitteln zur Begründung eines Staaten - Vereins müssen aber besonders die B u ch dru ckc r ku nst und die Postanstalt genannt werden. — Kurze G e- schichte d er Ei nfü h r u n g der Posten. Iii. Die Reformation. Erste Periode 1517- 1521. Luther stritt Anfangs nur für sich wegen des Ablasses; aber die Unterstützung des Churfürsten von Sachsen, Friedrich des Weisen, der gelehrte Beistand Melanchthons und der Wider- spruch seiner Gegner brachten ihn bald weiter, als er Anfangs selbst gewollt hatte. Schon 1521 ward sei- ne Sache eine Sache des teutschen Reichs. —* R ü ck- blick auf die Versuche, die Kirche zu verbest

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 745

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 1739. 745 che dem Zär den Thron streitig machten. Der letzte dieser Betrüger, von welchem es ungewiß ist, ob er ein Bojaren - Sohn, Schulmeister oder Jude gewesen sep, erhielt eine mächtige Unterstützung von den Polen, wel- che ihn zum Werkzeuge gebrauchen wollten, Nnfilands gegenwärtige Zerrüttung zu benützen. Die Schweden, bei welchen Schuiskoj Hülfe suchte, mußten sich bald vor den Polen zurückziehen. Viele wichtige Städte Ruß- lands kamen in die Gewalt der Polen. Überall ent- stand die größte Verwirrung. Am 17. Juch 1610 ward Schuiskoj von Aufrührern entthront. Noch drei Jahre dauerte hierauf die Zerrüttung Rußlands. Ein Theil der Russen wählte Carl Philipp, den Bruder Gustav Adolf's, zum Könige; ein anderer aber erklärte sich für Wladislav, Sohn Sigmunds Iii., Königs von Polen. Dadurch ward die Unordnung noch größer, und Schweden sowohl als Polen erweiterten ihr Gebiet auf Kosten Rußlands. Endlich vereinigten sich mehrere edeldenkende Russen zur Rettung ihres Vaterlan- des. Die Polen wurden vertrieben, und Abgeordnete der Geistlichkeit, des Adels und der Städte nach Mos- kau gerufen, um ein neues Staats-überhaupt zu wäh- len. Die Wahl fiel (Li. Februar 1615) einmnthig aujft Michael Fe odoro witsch Romanow, den achtzehn- jährigen Sohn des rosstovischcn Metropoliten Filaret. Die- ser Filaret war der Sohn des Oheims von Feodor l., und durch Boris Godunow zum Klosterleben gezwungen, in welchen, er, sonst Feodor Nikititsch, Filaret genannt, und von Demetrius zum Metropoliten erhoben wurde.— Die anwesenden Stellvertreter der russischen Völkerschaft bekräftigten (Mai 1613) mit ihren Namen eine Wahl- Urkunde, welche dem Zar Michael unbeschränkte Herr- scher-Gewalt übertrug. 3. Die ersten Zeit.en des Hanfes Romanow. Michael F e 0 d 0 r 0 w i t s ch Romanow (1615 ~ 1645), ein Herrscher voll Sanftmuth und Edelsinn, stichle zuvörderst seinem Reiche den Frieden wieder zu

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 746

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
746 Neuere Geschichte. geben, und scheute deßhalb kein Dpfer. Er erkaufte (1617) den Frieden mit Schweden durch die Abtretung von Ingermanland und dem russischen Carelen. Glei- chergestalt trat er den Polen durch den Waffenstillstand von Diwilina (1616) und durch den Frieden von Miasma (1654) große Eroberungen ab. Desto mehr erweiterten sich die Granzen Rußlands im nördlichen Asien. Diese Erweiterung war aber leicht. Wehrlose Wilde, denen die Russen sich nahten, unterwarfen sich, oder wurden schnell unterworfen, alle Unterworfene aber hielt inan durch Festungen im Zaum. Allein nicht nur ihre Macht, sondern auch bürgerliche Ordnung ward von den Russen in Sibirien gegründet. Überhaupt traf Mi« chacl für das innere Wohl seines Staates manche gute Anstalt. So widmete er den Handels-Verhältnissen sei- nes Reichs eine besondere Aufmerksamkeit. Seinem Hee- re suchte er durch ausländische Hauptleute eine mehr eu- ropäische Bildung zu geben. In Moskau gründete er eine griechisch-lateinische Schule, welcher Arsenius, ein Grieche, Vorstand. Jur Innern wurde die Ruhe so ganz wieder hergestellt, daß Michael 05. Januar 1ö40) die Leibeigenschaft des Bauernstandes wieder bestätigen konn- te. Sehr unterstützt bei den Regierungs-Geschäften wur- de Michael durch seinen Vater Filaret, der, seit et* (1618) aus der polnischen Gefangenschaft nach Moskau, wo er (16iy) die Würde eines Patriarchen empfing, zurückge- kehrt, bis au seinen Ted (1ö35) recht eigentlich Mit- herrscher war. Nock glücklicher.hob sich Rußland unter Alexei (l645 -!67o), dem Sohne und Nachfolger Michaels. Die kleinrussifchen Cofaken sielen von Polen ab, und schwuren (5. Marz 1654) jauchzend dem Zar Alexei den Eid der Treue. In dem Kriege mit Polen, welcher hierüber außbrach, eroberten die Russen Alles wieder, was sie in der letzten Zeit an Polen verloren hatten, und ihre Eroberungen, zu welchen noch ein Thckl der Ukrai- ne hinzu kam, wurden ihnen durch den Wassenstillstand zu Andruffowa (30. Januar 1667) bestätigt. Min- der glücklich war Alexe, in einem Kriege mit Schweden. Er mußte i» dem Frieden zu Kardis (1661) den Frie-

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 747

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 1739. ¿47 den zu Stolbowa (1617) bekräftigen. Aufruhr der donischen Cosaken. — Auch die innere Bildung Rußlands machte Fortschritte. Künstler, Handwerker und Krieger au» allen europäischen Ländern wanderteu fortdauernd in dieses Reich ein, wo ihre Dienste freigebig belohnt wur- den. In der Bildung des Heeres folgte Alexei dem väterli- chen Beispiele. Auch für die Verbesserung der Gesetze un> kirchlichen Verfassung sorgte er. Vi. Das osmanische Reich. 1. S 0 liman Ii. der Prächtige (1519 - 1506). So lim an Ii. der Prächtige erhob das osma^ nische Reich auf den Gipfel seiner Größe. Er nahm den Johanniter-Rittern Rhodus weg, unterwarf sich einen großen Thcil Ungarns, machte die Moldau und Wal- lach ei zinsbar, eroberte Bagdad und Irak Ara bi, vertrieb die Kaiserlichen aus dem Archipelagus, und be- unruhigte die Küsten von Spanien, Italien und Sici- lien. — Unglücklicher Versuch gegen Malta 1565. —- Dieser furchtbare Eroberer war indeß Künsten und Kenntnissen nicht abgeneigt, und in Bezug auf Religion selbst duldsamer, als die meisten christlichen Fürsten seiner Zeit. Als man ihn einst ermahnte, die Christen und Ju- den in seinem Reiche zu verfolgen und auszurottcn, zeig- te er auf den blühenden Garten vor ihm, und fragte: ob der Garten nicht eben durch die Mannigfaltigkeit der Blumen und Gewächse schön und herrlich sep? 2. Der Glan; der Pforte fangt zu erlöschen an.' Kaum war aber Soliman Ii. todt, als der hohe Glanz der Pforte allmalig zu erlöschen anfing. Die frische Kraft und die begeisternden Gefühle der Osmanen erjchlafften. Einrichtungen, wodurch die errungene Größe

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 749

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 15/7 bis 1t89. 749 \ü. Ungarn. 1. Ferdinand I. (1527 - 1564), Maximilian Ii* (15ö4 - 1576). Als Ludwig Ii., König von Ungarn und Böhmen» im Jahre 1526 gestorben war, machte Ferdinand vom Österreich Anspruch auf die Erbfolge in Ungarn, die ihm, wie er behauptete, kraft verschiedener Vertrage zukomme, welche (1465, 1466, 1401 und 1515) zwischen den öster- reichischen Fürsten und den letzten Königen von Ungarn ge- schlossen worden waren. Allein nur ein Theil der ungari- schen Großen, geleitet von dem Palatin Stephan Bathori und der verwittweten Königin Maria, erkannte Ferdinand als König an, ein anderer Theil der Ungarn aber wählte den Grafen von Zips und Woiwoden von Siebenbürgen, Johann von Zapolpa, zum Könige. Durch diese ge- teilte Wahl kam unsägliches llnheil über Ungarn. Sie gab Solpman dem Prächtigen, welcher sich Johanns von Zapolpa annahm, Veranlassung zu verheerenden Kriegen in Ungarn und Österreich. Auch durch den Frieden von Großwar ad ein (24. Februar 1538), kraft dessen Za- polpa den Königstitel behielt, und so lang er lebte, in denr Besitze von halb Ungarn und ganz Siebenbürgen blieb, ganz Ungarn aber nach Zapolpa's Tode an Ferdinand kom- men sollte, ward der verderbliche Streit nicht geendigi. Als Zapolpa (21. Zulp 1540) starb, wurde sein Sohn Johann Sigmund, dem Vertrage zuwider, als König auögerufen, und von seiner Mutter Zsabella, einer Toch- ter König Sigmunds von Polen, und seinen Vormündern dem Schutze Solimans übergeben. Ferdinand erlebte den Anögang des Streits nicht mehr. Erst im Jahre 1570 ward Johann Sigmund von Maximilian Ii. dahin gebracht, daß er auf Ungarn verzichtete, und sich mit Siebenbürgen, als Fürstenthum, begnügte. Wenn Johann Sigmund ohne Erben starbe, sollten die stebenbürgischen Stande be- rechtig- sepn, sich selbst einen Fürsten zu wählen; nur müß- te der Gewählte dem Könige von Ungarn Treue und Ge- horpam schwören. — Ais Johann Sigmund im Zahn 1574
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